WissensWert
Familie
Partnerschaft

Geld in der Beziehung: 6 Tipps für die Partnerschaft

Wie wichtig ist Geld in einer Beziehung? Wer frisch verliebt ist, denkt selten an Geld. Doch wenn Liebende stärker zusammenwachsen, sollten sie sich mit dem Thema Geld in der Beziehung auseinandersetzen. Spätestens ab dem Zeitpunkt des gemeinsamen Wohnens wird das Thema relevant. Wer zahlt was? Gibt es ein Gemeinschaftskonto oder gar nur ein gemeinsames Konto? Zahlt jeder das Gleiche oder spielen die Einnahmen eine Rolle? All dies sind Fragen, die beantwortet werden wollen, um Konflikten vorzubeugen oder sie zu lösen.

Geld in der Beziehung

Geld in der Partnerschaft: Die häufigsten Fehler

Finanzen in der Partnerschaft spielen eine wichtige Rolle, denn 65 % der Menschen finden es wichtig, über Geld in der Beziehung zu reden. Da wir einen Großteil unseres Lebens auf der Arbeit verbringen, können finanzielle Unterschiede in der Beziehung schnell zu Missverständnissen führen. Gerade dann, wenn in der Partnerschaft ein deutliches finanzielles Ungleichgewicht herrscht, entsteht schnell Ärger. Deshalb ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die beiden gerecht wird.

Die häufigsten Fehler sind:

  • Finanzen nicht frühzeitig anzusprechen: Wie der andere mit Geld umgeht, ist genauso wichtig wie Einstellungen zu Treue, Kinderkriegen oder Zusammenziehen, und spielt eine wichtige Rolle für das Gelingen einer Beziehung.
  • Keine Freiräume zu lassen: Wer sich für ein gemeinsames Konto entscheidet und sich wohlfühlt, braucht nicht zwangsläufig noch ein eigenes Konto. Jede Ausgabe zu kontrollieren und zu kommentieren, engt jedoch ein.
  • Keine Wertschätzung für die Leistung des anderen zu zeigen: In den meisten Beziehungen besteht ein finanzielles Ungleichgewicht. Wer darauf beharrt, mehr zu verdienen und deswegen mehr Geld ausgeben zu dürfen, nutzt Geld in der Beziehung als Machtmittel. Genauso gilt: Wer das Geld des anderen gedankenlos ausgibt, provoziert Unzufriedenheit.
  • Fehlende Kompromissbereitschaft: Die Bedürfnisse und Wünsche können nicht immer gleich sein. Es ist wichtig, gemeinsame Lösungen zu suchen.
  • Verantwortungsdiffusion: Altersvorsorge ist wichtig. Wenn Ihr Partner nicht mitzieht, sollten Sie allein vorsorgen.
  • Finanzielle „Untreue“: Wer Ausgaben oder Schulden verschweigt, von denen er oder sie weiß, dass sein Partner sie nicht gutheißen würde, verspielt das Vertrauen des anderen.

6 Tipps für den Umgang mit Geld in der Beziehung

Wer Streit wegen Geld in der Beziehung vermeiden möchte, muss offen mit diesem Thema umgehen. Es gibt keinen Königsweg, wie beispielsweise Vereinbarungen zur Kostenteilung in der Partnerschaft aussehen sollten, um Streit zu vermeiden. Wichtig ist, dass das Paar seine Bedürfnisse und Wünsche kennt, klar äußert und dann Lösungen findet, die für beide richtig sind. Die folgenden sechs Tipps helfen dabei, Konflikte zu vermeiden.

Tipp 1: Gemeinsam und getrennt

Für die meisten Paare ist es sinnvoll, ein Gemeinschaftskonto einzurichten und das eigene Konto zu behalten. Auf diese Weise bleibt genügend Freiraum und Selbstständigkeit. Über viele konfliktträchtige Ausgaben muss dadurch gar nicht erst diskutiert werden, weil sie nur den Freiraum eines Partners betreffen. Ein weiterer Vorteil: Der andere weiß nicht vorher schon durch den Bankauszug, was er oder sie zum Geburtstag bekommt.

Tipp 2: Faire Kostenteilung in der Beziehung

Fairness bei der Kostenteilung in der Partnerschaft bedeutet in seltenen Fällen, dass jeder das Gleiche zahlt. Es bedeutet auch nicht unbedingt, dass jeder 60 % seines Einkommens auf das Gemeinschaftskonto einzahlt, wenn ein Partner monatlich 2.000 Euro und der andere 200 Euro zur freien Verfügung hat. Was fair ist, entscheidet jedes Paar selbst. Es ist sinnvoll, unterschiedliche Szenarien aufzustellen, um herauszufinden, welche davon beide als fair erachten.

Tipp 3: Kompromissbereit bleiben

Geld ermöglicht das Erfüllen von Bedürfnissen und Träumen. Es ist wichtig, den anderen mit seinen Wünschen und Notwendigkeiten ernst zu nehmen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Kompromissbereitschaft ist notwendig, damit die Beziehung nicht aus der Balance gerät, gerade dann, wenn einer von beiden mehr Geld verdient.

Tipp 4: Transparenz in der Partnerschaft

Nur wer weiß, wie viel der andere verdient und welche Ausgaben er leisten muss, kann eine gemeinsame (finanzielle) Zukunft planen. Spätestens dann, wenn das Geld knapp ist oder sich einer der Partner übervorteilt fühlt, hilft ein Haushaltsbuch bei der Klärung. Es deckt auf, wer was bezahlt, und macht Einsparpotential sichtbar.

Tipp 5: Gemeinsame Absicherung und Vorsorge

Es ist sinnvoll, wenn beide Parteien für das Alter vorsorgen und sich die Partner gegenseitig absichern. Niemand möchte, dass der Partner das verliert, was sich das Paar gemeinsam aufgebaut hat. Kann der Hauskredit beispielsweise nur von beiden gemeinsam abgezahlt werden, sind Versicherungen wie die Risikolebensversicherung oder die Partner-Risikolebensversicherung nicht nur hilfreich, sondern unabdingbar. Sie schützen den Partner im Falle des eigenen Todes vor finanziellen Konsequenzen wie dem Hausverkauf. Gerade für Eltern ist dies wichtig. Zudem sollte die Altersvorsorge nicht vernachlässigt werden, denn eine Rentenlücke ist äußerst wahrscheinlich. Wer seinen Lebensstandard halten möchte, sollte sich also mit diesem Thema auseinandersetzen und dies auch entsprechend bei der Verteilung der Finanzen beachten.

Tipp 6: Gemeinsam lernen

Finanzbildung wird nicht in Schulen gelernt, daher kann das finanzielle Know-How der Partner sehr unterschiedlich sein. Es lohnt sich, sich auf den gleichen Stand zu bringen und sich auch theoretisch mit Themen wie Ausgaben und Einnahmen, Kredite und Zinsen sowie Altersvorsorge und Investitionen weiterzubilden. So begegnen sich Partner auch bei Finanzfragen auf Augenhöhe und können sachlich argumentieren. Finanzberater und Seminare können hierbei ebenfalls helfen.

Fazit: Gegenseitig absichern & an die Zukunft denken

Wer in einer Beziehung lebt, sollte Geld nicht tabuisieren, sondern möglichst transparent und aufgeschlossen damit umgehen. So lassen sich Konflikte vermeiden und Lösungen finden, die für beide fair sind.