Das Warndreieck: Pflicht im Auto
Längst gehört es zur Pflichtausstattung in jedem Auto: das Warndreieck. Bei unzähligen Pannen und Unfällen auf deutschen Straßen und Autobahnen hat es bereits wertvolle Dienste geleistet, Schlimmeres verhindert und einige Leben gerettet. Lesen Sie hier mehr über die kleinen Helfer. Erfahren Sie zum Beispiel in welcher Entfernung man sie richtig aufstellt.
Häufig fristet das Warndreieck ein unscheinbares Dasein im Kofferraum des Autos. Im besten Fall wird es alle zwei Jahre bei der pflichtmäßigen Hauptuntersuchung unter die Lupe genommen. Viele Fahrzeugführer wissen auf Nachfrage hin nicht, ob das Warndreieck sich auch wirklich am vorgesehenen Platz befindet und voll funktionsfähig ist. Eine Nachlässigkeit, die grob fahrlässig ist, denn der Fall der Fälle kann schneller eintreten, als man denkt.
Im Falle eines Verkehrsunfalls oder einer Panne auf offener Straße schlägt die große Stunde des kleinen Warndreiecks. Wann immer ein Fahrzeug außerhalb eines Parkplatzes unvorhergesehen abgestellt werden muss, sichert das Warndreieck die Unfall- oder Pannenstelle zusätzlich zum Warnblinklicht ab. Vor allem bei Dunkelheit oder schlechten Lichtverhältnissen können Pannenstellen von den anderen Verkehrsteilnehmern nur auf kurze Distanz eingesehen werden. Nur ordnungsgemäß mit einem Warndreieck gekennzeichnet, warnen Sie die anderen vor der Pannenstelle, vermeiden schwere Folgeunfälle und schützen so sich selbst und andere.
Beschaffenheit des Warndreiecks – Wie muss es aussehen?
Warndreieck ist nicht gleich Warndreieck und nicht jedes Modell auf dem Markt ist auch zu 100 % sicher und einsatzbereit, wenn es darauf ankommt. Die Mindestanforderungen an das eigene Warndreieck sollten immer gute Sichtbarkeit und fester Stand sein.
Hilfreich bei der Auswahl ist mittlerweile, dass auch Warndreiecke einer bestimmten Norm folgen müssen – zulässig sind nur die Modelle nach ECE-Vorschrift R27. Diese bestimmt einen Mindestwert an Leuchtkraft im Dunklen und Sichtbarkeit am Tag. Zudem muss ein vorgeschriebenes Warndreieck mindestens drei Minuten lang einer Windgeschwindigkeit von 60 km/h trotzen, über einen standardisierten Fuß verfügen und Katzenaugen vorweisen. Wer ein solches Warndreieck besitzt, hat schon vieles richtig gemacht.
Regelmäßige Überprüfung schadet nicht
Mindestens ebenso wichtig wie die Tatsache, ein gutes Warndreieck gekauft zu haben, sollte es aber sein, dies auch zu jedem Zeitpunkt mühelos finden und aufstellen zu können. Überprüfen Sie Ihr Warndreieck auch immer wieder zwischen zwei TÜV-Terminen und riskieren Sie nicht, im Ernstfall ein böses Erwachen zu erleben. Testen Sie hin und wieder den Aufbau – Schrauben könnten verloren gegangen sein, Scharniere können klemmen und das Warndreieck unbrauchbar machen.
Das Warndreieck richtig aufstellen – In welcher Entfernung muss ein Warndreieck stehen?
Schön zu wissen, dass das Warndreieck bereit für seinen Einsatz wäre. Wichtig ist es aber besonders, zu wissen, wie weit weg man es im Ernstfall aufstellt. Innerorts im Stadtverkehr gilt es, das Warndreieck entgegen der Fahrtrichtung etwa 50 Meter weit entfernt von der Pannenstelle zu positionieren. Außerorts auf Landstraßen soll die Entfernung mindestens 100 Meter, auf Autobahnen 200 Meter betragen. Alle Richtwerte helfen aber nicht weiter, wenn die Sicht auf die abgesicherte Stelle durch eine Kurve oder Bergkuppe verdeckt wird. Das Warndreieck gehört in diesem Falle immer hinter der Kurve und von herannahenden Fahrzeugen von Weitem gut erkennbar aufgestellt.
Zur eigenen Sicherheit ein wichtiger Tipp: Zum Aufstellen des Warndreiecks ist es empfehlenswert, die Warnweste zu tragen, die im besten Fall schon im Fahrzeug griffbereit liegt. So sichtbar gemacht tragen Sie das Warndreieck vor der Brust und gehen vorsichtig am Straßenrand oder hinter der Leitplanke in Richtung des nahenden Verkehrs. Durch die Kombination aus Weste und den fluoreszierenden Partikeln des Dreiecks sind Sie auch bei Nacht von Weitem erkennbar – herannahende Fahrzeuge werden sich der Stelle langsam und vorsichtig nähern.
Ohne Warndreieck im Straßenverkehr – diese Konsequenzen drohen
Während beim Fehlen der Warnweste im Fahrzeug Geldstrafen drohen, kann das Nicht-Aufstellen des Warndreiecks noch schwerwiegendere Folgen haben. Sollte bei einer Polizeikontrolle das Dreieck fehlen, müssen Sie mit einem Bußgeld rechnen. Doch was passiert, wenn eine ungesicherte Unfallstelle zum Folgeunfall führt?
Wer kein Warndreieck aufstellt und damit fahrlässig einen Unfall herbeiführt, muss damit rechnen, ein Mitverschulden angelastet zu bekommen, da das Nicht-Sichern einer Gefahrenstelle als grob fahrlässig angesehen werden kann. Der Schadenersatz würde entsprechend des (Haftungs-) Anteils, der auf den Versicherungsnehmer entfiele, von der Kfz-Haftpflichtversicherung geleistet werden und in der Folge zur Rückstufung beim Schadenfreiheits-Rabatt führen.
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