Altersarmut vorbeugen: 8 Tipps
Altersarmut vorbeugen – das ist heute wichtiger denn je. Denn immer mehr Menschen in Deutschland, vor allem Frauen und Geringverdienende, erhalten im Ruhestand nur eine geringe Rente und sind auf Grundsicherung angewiesen. Was tun gegen Altersarmut? Wer frühzeitig vorsorgt und gezielte Maßnahmen ergreift, kann später finanziell abgesichert leben. In diesem WissensWert-Artikel erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln und praktischen Tipps aktiv vorsorgen können – auch mit kleinem Einkommen.

Was bedeutet Altersarmut überhaupt?
Altersarmut beschreibt die Situation, in der Menschen im Ruhestand nicht genügend Einkommen zur Verfügung haben, um ihren Lebensunterhalt ohne staatliche Unterstützung zu sichern. In Deutschland gilt jemand als armutsgefährdet, der weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Medianeinkommen) zur Verfügung hat – das betrifft laut Statistischem Bundesamt besonders viele Rentnerinnen und Rentner.
Besonders von Armut gefährdet sind Frauen, Geringverdienende und Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien. Auch Selbstständige, die nicht regelmäßig in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, sowie langzeitarbeitslose Personen haben oft nur geringe Rentenansprüche. Wer früh plant, kann Altersarmut vorbeugen und den Ruhestand genießen.
Tipps gegen Altersarmut
Was kann man gegen Altersarmut tun? Die gute Nachricht ist: Es gibt zahlreiche Maßnahmen gegen Altersarmut, mit denen Sie sich heute auf eine finanziell stabile Zukunft vorbereiten können. Wer rechtzeitig handelt, kann Altersarmut vermeiden – unabhängig vom Einkommen. Im Folgenden finden Sie acht konkrete Tipps gegen Altersarmut, die leicht umsetzbar sind und dabei helfen, finanzielle Sicherheit im Ruhestand aufzubauen.
Ein wichtiger Tipp zu Maßnahmen gegen Altersarmut ist: Je früher Sie mit der Altersvorsorge starten, desto besser – selbst kleine Beträge können langfristig eine große Wirkung entfalten. Denn durch den sogenannten Zinseszinseffekt wächst Ihr Vermögen mit jedem Jahr schneller. Wer bereits in jungen Jahren beginnt, der Altersarmut vorzubeugen und regelmäßig Geld zurückzulegen, kann sich im Alter über ein deutlich größeres finanzielles Polster freuen.
Dabei müssen es nicht gleich große Summen sein. Auch mit monatlichen Sparbeträgen von 25 oder 50 Euro über Jahre hinweg kann die Altersarmut vermieden werden – vor allem, wenn sie in renditestarke Produkte wie Fondssparpläne oder ETFs investiert werden. Wichtig ist, dass Sie dranbleiben und Ihre Vorsorge regelmäßig überprüfen und anpassen.
Viele Menschen wissen gar nicht, wie hoch ihr tatsächlicher Rentenanspruch im Alter sein wird – und ob es Rentenlücken gibt, die zu finanziellen Engpässen führen können. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig einen Blick in die eigene Renteninformation zu werfen. Dort finden Sie wichtige Angaben zu Ihren bisher erworbenen Entgeltpunkten, dem voraussichtlichen Rentenbeginn und der erwarteten Rentenhöhe, um abzuschätzen, ob Altersarmut zu bekämpfen ist.
Besonders wichtig ist es, Zeiten wie Kindererziehungsjahre, Pflege von Angehörigen, Auslandsaufenthalte oder Phasen der Arbeitslosigkeit zu prüfen – denn diese können unter Umständen nicht oder nur teilweise angerechnet worden sein. In solchen Fällen ist eine Kontenklärung bei der Deutschen Rentenversicherung sinnvoll, um Fehlzeiten zu korrigieren.
Ein wirkungsvoller Baustein, um Altersarmut vorzubeugen, ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Dabei wird ein Teil Ihres Bruttogehalts direkt in eine Zusatzrente investiert – steuer- und sozialabgabenfrei. Das bedeutet: Sie sparen nicht nur fürs Alter, sondern profitieren gleichzeitig von einem höheren Nettoeffekt als bei einer privaten Einzahlung aus dem bereits versteuerten Einkommen.
In vielen Fällen beteiligt sich auch der Arbeitgeber mit einem Zuschuss zur bAV, was die Ersparnis zusätzlich erhöht. Dieser Zuschuss ist seit 2019 bei neuen Verträgen sogar verpflichtend. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer Personalabteilung oder im Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber, welche Modelle angeboten werden und wie hoch Ihr Vorteil konkret ausfällt.
Wer sich nicht allein auf die gesetzliche Rente verlassen möchte, sollte zusätzlich privat vorsorgen. Eine besonders chancenreiche Möglichkeit bietet die fondsgebundene Rentenversicherung. Sie verbindet die Sicherheit einer lebenslangen Rente mit den Renditechancen von Fonds – und eignet sich daher ideal, um Altersarmut zu verhindern.
Im Gegensatz zu klassischen Rentenversicherungen, bei denen das Geld oft nur niedrig verzinst angelegt wird, investieren fondsgebundene Policen in Aktien- oder Mischfonds. Das bietet langfristig höhere Ertragschancen – besonders bei einem langen Anlagehorizont. Gleichzeitig profitieren Sie von den steuerlichen Vorteilen.
Viele Menschen glauben, dass sich Sparen nur lohnt, wenn größere Summen zur Verfügung stehen. Doch das stimmt nicht: Schon kleine Beträge können viel bewirken, wenn sie regelmäßig und gezielt zurückgelegt werden. Der wichtigste Schritt ist, überhaupt anzufangen – und dranzubleiben.
Ein einfacher Weg ist ein monatlicher Dauerauftrag auf ein separates Sparkonto oder ein Investmentdepot. So verschwindet das Geld nicht im Alltag, sondern arbeitet langfristig für Ihre Altersvorsorge. Besonders beliebt sind Sparpläne mit ETFs oder Fonds, da sie mit niedrigen Einstiegssummen möglich sind und langfristig solide Renditen versprechen.
Zusätzliche Motivation kann durch sogenannte Spar-Challenges entstehen – also spielerische Sparziele, die sich Monat für Monat steigern oder an kleine Aufgaben knüpfen. Sie bringen Abwechslung in den Sparalltag und helfen dabei, mit Freude dranzubleiben und der Altersarmut vorzubeugen.
Wer auch im Rentenalter noch aktiv sein möchte, kann mit einem Nebenverdienst die eigene Rente sinnvoll aufstocken – und so Altersarmut vorbeugen. Gerade für Menschen mit niedrigen Renten kann ein Zusatzverdienst im Ruhestand eine wertvolle Unterstützung sein.
Seit 2023 dürfen Frührentner beliebig viel hinzuverdienen, ohne dass die Rente gekürzt wird. Das schafft neue Freiheiten, etwa durch Minijobs, selbstständige Tätigkeiten oder saisonale Aushilfsjobs. Für andere Rentenformen – zum Beispiel Erwerbsminderungsrenten – gelten weiterhin bestimmte Hinzuverdienstgrenzen, über die Sie sich individuell informieren sollten.
Ein wichtiger Schritt, um Altersarmut zu verhindern, ist ein möglichst schuldenfreier Start in den Ruhestand. Denn laufende Kredite oder hohe Fixkosten können die monatliche Rente stark belasten – vor allem, wenn keine ausreichenden Rücklagen vorhanden sind.
Wer noch berufstätig ist, sollte prüfen, ob Konsumkredite oder Ratenkäufe abbezahlt werden können, bevor der Renteneintritt ansteht. Auch bei Immobilienkrediten lohnt sich ein Blick auf die Laufzeit und mögliche Umschuldungen, um die Belastung zu reduzieren.
Niemand muss sich allein durch das komplexe Thema Altersvorsorge kämpfen. Es gibt viele unabhängige und professionelle Beratungsangebote, die helfen, die eigene Rentensituation realistisch einzuschätzen und passende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
Eine wichtige Anlaufstelle ist die Deutsche Rentenversicherung. Dort können Sie Ihre Rentenansprüche klären, mögliche Lücken identifizieren und individuelle Informationen zu Hinzuverdienstgrenzen, Anrechnungszeiten und freiwilligen Beiträgen erhalten.
Darüber hinaus lohnt sich der Blick auf die fachlich fundierte Beratung zur Altersvorsorge: Die Fachberaterinnen und Fachberater der Hannoverschen unterstützen Sie persönlich, telefonisch oder vor Ort dabei, die richtigen Entscheidungen für Ihre finanzielle Zukunft zu treffen – individuell, transparent und ohne Verkaufsdruck.
Fazit – Jetzt aktiv werden und Altersarmut vermeiden
Altersarmut ist kein unausweichliches Schicksal – Sie können heute die Weichen stellen, um im Ruhestand finanziell gut aufgestellt zu sein. Ob durch frühe Vorsorge, kluge Sparstrategien, die Nutzung staatlicher Angebote oder eine persönliche Beratung: Jeder Schritt zählt.
Altersarmut vorbeugen ist einfacher, als viele denken. Entscheidend ist, den ersten Schritt zu machen – am besten heute.