Die Wärmebelastung für den Körper steigt
„Es ist soooo heiß!“ In diesem Sommer ist die durchschnittliche Anzahl der sogenannten Hitzetage in Deutschland wieder einmal angestiegen, so dass es wichtig ist, dass wir die Auswirkung von Wärme auf unseren Körper besser verstehen. Denn Hitze belastet den Körper erheblich.

Warum steigt die Wärmebelastung für den Körper?
Der Klimawandel beeinflusst die Temperatur in Deutschland: In den letzten 23 Jahren gab es deutlich mehr Hitzetage als im gleichen Zeitraum zuvor. Vor allem die „Hitzesommer“ in den Jahren 2003, 2015, 2018 und 2022 führten dazu, dass mehr „Heiße Tage“ und „Tropennächte“ registriert wurden. Als „Heißer Tag“ gilt ein Tag mit Höchsttemperaturen über 30 °C, als „Tropennacht“ eine Nacht, in der die Temperaturen nicht unter 20 °C sinken. Diese Hitzewellen wirken sich negativ auf unsere Gesundheit aus.
Die Verteilung dieser Hitzetage und Tropennächte variiert innerhalb Deutschlands. Grundsätzlich ist es im Norden Deutschlands seltener heiß als im Süden- und Südwesten. In Ballungsräumen und Städten sind solche Hitzeereignisse zudem häufiger.
Welche Auswirkungen hat die Hitze auf den menschlichen Körper?
Hohe Außentemperaturen belasten Herz und Kreislauf. Hitze stellt den Körper vor besondere Herausforderungen, denn er muss seine Körpertemperatur konstant bei etwa 37 °C halten.
Um die Temperatur auch bei starker Hitze zu senken, hat der Körper zwei Mechanismen:
- Er reguliert die Körperkerntemperatur über die Hautdurchblutung. Bei Hitze werden Blutgefäße erweitert, sodass mehr Blut in die Haut gelangt und Wärme an die Umgebung abgegeben wird. Dadurch sinkt jedoch auch der Blutdruck, was das Herz-Kreislauf-System besonders fordert. Zugleich gelangt weniger Sauerstoff in Organe und Muskeln, wodurch die Leistungsfähigkeit sinkt.
- Er schwitzt. Durch das Verdunsten von Wasser auf der Haut wird sie gekühlt. Zugleich verliert der Körper jedoch auch Elektrolyte.
Wie gut der Körper mit der Wärmebelastung umgehen kann, hängt vom Alter aber auch von Vorerkrankungen ab. Pausen helfen, den Körper zu entlasten. Doch vor allem im Beruf machen Hitzetage vielen Menschen zu schaffen.
Welche Jobs sind von der erhöhten Hitzebelastung betroffen?
Rund ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland fühlt sich bereits jetzt durch die erhöhte Hitzebelastung stark beeinträchtigt. Vor allem Menschen mit starker körperlicher Belastung leiden unter zu großer Hitze. Unter den Pflegekräften zum Beispiel klagen rund die Hälfte aller Beschäftigten, im Bau und Handwerk sind es 28 Prozent.
Die Hitze wirkt sich zudem bei vielen Beschäftigten stark auf die Konzentration aus und führt außerdem zu Schlafstörungen. Und sogar der Krankenstand wächst an Hitzetagen. So verdoppelte sich die Anzahl an Krankschreibungen wegen Kreislaufproblemen in der wärmsten Woche des Hitzejahres 2018 im Vergleich zu 2023.
Welche Probleme können durch die Wärmebelastung auftreten?
Die Wärmebelastung hat zahlreiche gesundheitliche Folgen. Neben der Hitze selbst, führen auch die verstärkte Ozonbelastung, UV-Strahlung, Pollenflug und Luftverschmutzung zu Problemen. Vor allem chronisch erkrankte Beschäftigte ab 50 Jahren leiden stark unter der Hitzebelastung.
Hitze wirkt sich stark auf die Konzentrationsfähigkeit und körperliche Leistungsstärke aus. Menschen sind schneller erschöpft, leiden unter Muskelkrämpfen und haben häufiger Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit.
Viele Menschen leiden unter Abgeschlagenheit und Schlafproblemen. Bestehende Atemwegserkrankungen verschlechtern sich. Die hohe Ozonbelastung führt zu Husten, weil sie die Atemwege reizt. Wassereinlagerungen in den Beinen und Nierenerkrankungen können ebenfalls hervorgerufen oder verschlimmert werden.
Durch die starke Wärmebelastung sinken Konzentration und Leistungsfähigkeit.Berufsunfähigkeitsversicherung wird daher immer wichtiger. Sie sichert Menschen vor finanziellen Folgen ab, wenn sie ihre Beschäftigung nicht mehr ausüben können.
All diese Faktoren können dazu führen, dass man gar nicht mehr in der Lage sein kann, seinen Beruf auszuüben. Eine Absicherung über eine
Was tun bei starker Wärmebelastung?
Bei starker Wärmebelastung sollte jeder Mensch besonders aufmerksam auf sich und seine Mitmenschen achten.
- Viel Wasser trinken: Durch das Schwitzen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Kopfschmerzen, trockene Schleimhäute, Schwindel, Verwirrtheit und Muskelkrämpfe können die Folge sein. Deswegen ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr der wichtigste Tipp bei starker Wärmebelastung.
- Wohnraum kühl halten: Menschen sollten vor allem abends und früh morgens lüften und dabei Durchzug erzeugen. Tagsüber sollten die Fenster geschlossen bleiben und verdunkelt werden. Verdunstungskälte in Form von kalten Tüchern oder Schüsseln kann helfen – aber nur, wenn die Luftfeuchtigkeit geringer ist.
- Körper kühlen: Luftige, helle Kleidung und Ventilatoren (nur bis 35 °C) und Fächer helfen dem Körper, Wärme abzugeben. Auch kühle Duschen oder Fußbäder sind erlaubt – allerdings nicht zu kalt, sonst drohen Kreislaufprobleme und übermäßiges Schwitzen durch den Blutdruckanstieg.
- Nahrung anpassen: Leichte, kühlende Mahlzeiten, wie Salate und Suppen eignen sich deutlich besser an Hitzetagen als eiweißreiche und fettige Speisen. Alkohol, Koffein und zuckerhaltige Getränke belasten den Kreislauf und entziehen dem Körper Wasser.
- Medikamente beachten: Einige Medikamente wirken sich auf den Wärme- und Flüssigkeitshaushalt aus. Vor allem die Einnahme von blutdrucksenkenden Mitteln, ACE-Hemmern und Diuretika sollte noch einmal mit medizinischem Fachpersonal besprochen werden.
Fazit: Körper vor Hitze schützen
Der Klimawandel wird die Anzahl der Hitzetage erhöhen. Um gesundheitliche Schäden zu vermeiden und sich auch bei hohen Temperaturen wohlzufühlen, sollte jeder Mensch auf sich und seine Mitmenschen achten, genügend trinken und kühlende Maßnahmen ergreifen. Außerdem sind Politik und Arbeitgeber gefordert, gute Bedingungen gerade für die Menschen zu schaffen, die körperlich arbeiten.