Welche Versicherungen Gründer, Freiberufler und Co. haben sollten
Viele hegen den Traum von der Selbstständigkeit, wollen ihr eigener Chef sein. Freie Zeiteinteilung und eine Geschäftsidee wahr werden lassen – das reizt so einige. Neben dem eigentlichen Business müssen auch zahlreiche organisatorische Dinge geplant und angeschoben werden. Dazu zählt auch der passende Versicherungsschutz. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die private und die berufliche Welt zu trennen – wir zeigen Ihnen, welche Versicherungen Sie brauchen, um den Kopf für Ihre Selbstständigkeit frei zu haben.
Versicherungen für die geschäftliche Sicherheit in der Selbstständigkeit
Der Sprung in die Selbstständigkeit – aber sicher!
Die Betriebshaftpflichtversicherung
Fügen Sie während Ihrer beruflichen Tätigkeit jemandem Schaden zu, sind Sie als Geschäftsperson genauso wie als Privatperson haftbar und müssen für den entstandenen Schaden aufkommen.
Da die Privathaftpflichtversicherung allerdings nicht für Schäden im beruflichen Kontext aufkommt, braucht es eine Betriebshaftpflichtversicherung – diese wird auch häufig als Gewerbehaftpflicht bezeichnet. Sie ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber dennoch sinnvoll für Selbstständige.
Mit der Betriebshaftpflicht versichern Sie, wie der Name schon sagt, keine Einzelpersonen, sondern das Unternehmen oder Gewerbe. Schäden, die durch einzelne Mitarbeiter während ihrer Arbeit entstehen, sind im Versicherungsschutz inbegriffen.
Die Inhalts- und Betriebsunterbrechungsversicherung
Zu Beginn hat Ihr Unternehmen vielleicht noch keinen allzu großen Eigenwert. Mit der Zeit verändern sich aber, bestenfalls, die Bilanz und damit auch der zu schützende Wert.
Die Unternehmensausstattung, etwaige Maschinen und sonstige Güter, gilt es abzusichern. Denn ohne sie könnte das Unternehmen nicht erfolgreich betrieben werden. Deshalb ist es sinnvoll, die „inneren Werte“ des Betriebes mit einer Inhaltsversicherung zu schützen. Hierbei handelt es sich sozusagen um eine Hausratversicherung für den Betrieb.
Eine Betriebsunterbrechungsversicherung schützt Ihr Unternehmen, wenn, beispielsweise durch einen Brand, temporär nicht mehr gearbeitet werden kann. Sie leistet Fixkosten wie Miete und Gehälter und hilft Ihnen dabei, die Liquidität Ihres Unternehmens zu wahren.
Die Produkt- und Berufshaftpflicht
Je nachdem, in welcher Branche Sie tätig sind, brauchen Sie eine spezielle Deckung. In einigen Berufen ist eine Berufshaftpflicht notwendig und sogar vorgeschrieben. Wer sich zum Beispiel als Anwalt, Architekt oder Arzt selbstständig machen möchte, sollte sich hierzu beraten lassen. Auch Lehrer, Physiotherapeuten und Heilpraktiker sichern sich häufig über die Berufshaftpflicht ab. Diese wird häufig auch als Vermögensschadenhaftpflicht bezeichnet.
Im Gegensatz zur Betriebshaftpflicht versichert sie Einzelpersonen. Bei manchen Versicherern lassen sich die Leistungen von Berufs- und Betriebshaftpflicht nicht immer klar voneinander trennen, da sie Tarife mit kombinierten Leistungen anbieten.
Wie sieht ein Leistungsfall bei der Berufshaftpflicht aus? Als Finanzberater beispielsweise haften Sie für die finanziellen Verluste bei einer Falschberatung Ihrer Kunden. Hier ist die Vermögensschadenhaftpflicht der passende Schutz und meist sogar vorgeschrieben, bevor man sein Unternehmen überhaupt gründen bzw. zulässig eintragen lassen kann.
Produzieren sie hingegen Waren und bringen diese in Umlauf, ist eine Produktschadenhaftpflicht wichtig. Verletzt sich jemand an einem Ihrer Produkte, haften Sie dafür.
Versicherungen für die private Sicherheit in der Selbstständigkeit
Die Krankenversicherung
Grundsätzlich sind Sie als Selbstständiger freiwillig gesetzlich krankenversichert (GKV). Demnach können Sie sich aussuchen, ob Sie in die gesetzliche Krankenkasse einzahlen oder sich privat versichern wollen.
Der Beitrag der GKV richtet sich nach Ihrem Einkommen. Als Selbstständiger ist Ihr Einkommen das Betriebsergebnis vor Steuern, also Einnahmen abzüglich Ausgaben. Als freiwillig krankenversicherte Person zahlen Sie den Beitrag allein. Derzeit liegt der Mindestbeitrag bei 370 Euro inklusive eines Anteils für die Pflegeversicherung.
Entscheiden Sie sich jedoch für eine private Krankenversicherung (PKV), richtet sich Ihr Beitrag nach Alter, Vorerkrankungen und dem gewünschten Leistungsumfang. Langfristig gesehen ist die PKV teurer als die GKV. Für junge Selbstständige ohne Familie jedoch günstiger.
Grundsätzlich empfiehlt sich erst einmal eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung mit privaten Zusatzbausteinen. Läuft das Unternehmen später gut und Sie sind finanziell gefestigt, haben Sie immer noch die Möglichkeit, in die private Krankenversicherung zu wechseln.
Die Privathaftpflicht für Selbstständige
Die Privathaftpflicht gehört zu den wichtigsten Versicherungen, denn jeder haftet uneingeschränkt für Schäden, die er jemandem zufügt. Meist sind die Policen relativ günstig. Sie kosten rund 40 bis 100 EUR pro Jahr – je nach Lebenssituation.
Die Berufsunfähigkeit für Selbstständige
Können Sie während Ihrer selbstständigen Berufstätigkeit aufgrund eines Unfalls oder wegen Krankheit plötzlich nicht mehr arbeiten, kann es finanziell schnell eng werden.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige & Freiberufler ist in so einem Fall Gold wert und kann Existenzen retten. Viele Versicherungsgesellschaften decken in ihren Tarifen inzwischen auch gezielt die Bedarfe vieler selbständiger und freiberuflicher Berufsgruppen ab, beispielsweise in Tarifen zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Ingenieure und Architekten. Wer aufgrund seines beruflichen Profils oder der gesundheitlichen Vorgeschichte keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, für den ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine gangbare Alternative.
Als Richtwert gilt: Die Berufsversicherung sollte mindestens bei 1.000 Euro pro Monat liegen, um die grundlegenden Dinge (Miete, Lebensmittel usw.) weiterhin bezahlen zu können. Es empfiehlt sich aber, sich für die Höhe am aktuellen Bruttoeinkommen zu orientieren. Als pauschale Formel können Sie von 60 Prozent des aktuellen Bruttoeinkommens ausgehen.
Bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung hingegen sind maximal 1.000 Euro Rente möglich – im Fall der Fälle sind die aber durchaus hilfreich und immer besser als keine Absicherung Ihrer Arbeitskraft.
Erscheint Ihnen das Thema Berufsunfähigkeit zu komplex oder sind Sie unsicher, lassen Sie sich von unseren Experten helfen. Sie lotsen Sie gerne durch alle Fragen und finden mit Ihnen die passende Lösung.
Die Unfallversicherung
Die Unfallversicherung ist wichtig, wenn Sie nicht beruflich, sondern privat unterwegs sind. Sie gibt Ihnen weltweit und rund um die Uhr finanzielle Sicherheit, wenn Sie einen Unfall haben sollten. Tipp: Achten Sie beim Abschluss auf eine hohe Invaliditätssumme.
Der Schritt in die Selbstständigkeit braucht Mut, aber auch ein ganzheitliches Sicherheitsnetz in Form von Versicherungen; Denn als Selbstständiger verändert sich Ihr Risiko ganz automatisch. Sie möchten zu den Produkten der Hannoverschen beraten werden? Kein Problem, unsere Kolleginnen und Kollegen sind für Sie da, auf dem Kontaktweg Ihrer Wahl.